Warum ist Agrophotovoltaik für uns so spannend?

Die Umgebung Wiens ist stark geprägt durch die landwirtschaftliche Nutzung. Nicht jede Stadt ist durch das Vorhandensein eines lokalen Bezugs von Nahrungsmitteln begünstigt. Gleichzeitig bringt die Näher zur Stadt auch seine Herausforderungen mit sich. Vor allem im Bereich der Energiegewinnung ist hier noch Platz für eine nachhaltige und ressourcenschonende Gewinnung und Verwendung. Eine eher neue und noch unerforschte Form der erneuerbaren Energieproduktion bietet die Agrophotovoltaik. Diese verbindet landwirtschaftliche Produktion mit nachhaltiger Energieproduktion. Photovoltaik-Paneele können auf Glasdächern von GemüseproduzentInnen angebracht werden und möglicherweise große Energiegewinne bei nur minimalem Einfluss auf die Ernteerträge liefern. Im Rahmen von Pilotprojekten wurde diese Möglichkeit schon getestet, für eine sichere Aussage brauchen wir mutige LandwirtInnen, die gemeinsam mit uns diese Technologie anwenden möchten.

Die Potenziale

Landwirtschaftliche Betriebe sind für Photovoltaik schon seit einiger Zeit ein guter Nährboden. Durch den hohen Eigenverbrauch an Energie, bei gleichzeitigem Vorhandensein von potenziellen PV-Flächen auf Dächern und im Freien, kann hier eine gute Etablierung von PV stattfinden. PV hat ebenso das Potenzial zu aktuellen Trends wie die Digitalisierung oder Elektrifizierung, wachsende Betriebsgrößen, steigende Preise und eine Nutzungsverschiebung beizutragen (vgl. Technologie-Roadmap, 2018).

  • Falls sich APV in der Landwirtschaft als gute Alternative zum herkömmlichen Bezug von Energie erweist, leisten stadtnahe landwirtschaftliche Flächen einen sichtbaren Mehrwert zur Multifunktionalität von städtischen Räumen.
  • Neues Wissen wird geschaffen. Der Wissensgewinn ist nicht nur beschränkt auf landtechnische Aspekte und Energiegewinnung, sondern durch den Urban Lab-Ansatz auch ein Gewinn in sozialen, ökonomischen und ökologischen Belangen.
  • Eine konfliktfreie Entwicklung durch die Beteiligung unterschiedlicher Stakeholder. Um eine konfliktfreie Entwicklung zu garantieren, ist die gemeinsame Bearbeitung von Personen mit unterschiedlichem Hintergrundwissen von besonderer Bedeutung. Das Wissen von LandschaftsplanerInnen, Landtechnikern, Ökonomen, Photovoltaik-Experten, GärtnerInnen, wie auch der Stadt Wien als öffentlicher Partner fließt in die Erarbeitung des Projektes mit ein.
  • Die eigene Erzeugung von Energie trägt dazu bei, dass nicht mehr so viel Energie zugekauft werden muss und den LandwirtInnen zusätzlich noch ein Geschäftsmodell angeboten wird, indem sie die erzeugte Energie in das Netz einspeisen können.
  • Der Landnutzungskonflikt wird entschärft und fruchtbarer Boden geht nicht verloren.

Beispielprojekt "APV Resola"

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) forscht seit den 1980ern zum Thema Agrophotovoltaik. Durch das Projekt „APV Resola“ kam es zur erstmaligen Umsetzung unter realen Bedingungen. Eine Pilotanlage, gebaut in der Hofgemeinschaft Heggelbach, die durch ForscherInnen begleitet wird und deren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, technischen und ökologischen Auswirkungen untersucht werden. Ergebnis davon soll ein Leitfaden für den Bau weiterer Anlagen sein.

Mehr Infos zum Projekt gibt es unter www.agrophotovoltaik.de

Share this Page